Die Botschaft ist Hansi Flick wichtig, deswegen wiederholt der Bundestrainer sie am Donnerstagvormittag immer wieder in wechselnden Variationen: Die Tür in die Nationalmannschaft und zur Winter-Weltmeisterschaft in Katar steht für alle Spieler offen – nicht nur für jene 23 Spieler, die Flick aktuell für sein Sommer-Trainingslager und die anstehenden Nations-League-Spiele gegen Italien (4. Juni), England (7. Juni), Ungarn (11. Juni) und abermals Italien (14. Juni) nominiert hat.
Das gilt ausdrücklich auch für Simon Terodde, mit 30 Treffern Torschützenkönig der 2. Bundesliga und wichtiger Faktor für den Aufstieg des FC Schalke 04. „Er ist ein Stürmer, der in der 2. Bundesliga regelmäßig sehr viele Tore schießt – und jetzt müssen wir nächste Saison sehen, ob er auch in der Bundesliga seine Treffer machen kann“, sagt Flick. „Wenn er auf Topniveau performt, sind alle Türen und Tore offen.“ Es sei aber „herausragend, wie er in den vergangenen Jahren immer seine Tore erzielt hat und auf eine gute Quote gekommen ist“. Man freue sich, dass Terodde nun in der Bundesliga spiele und werde ganz genau hinschauen.
Deutschland fehlt ein Mittelstürmer wie Terodde
Ein Vorteil für den Schalker Terodde könnte sein, dass er ein echter Mittelstürmer ist, einer mit Wucht, Kopfballstärke und einem untrüglichen Torriecher – und damit ein anderer Spielertyp, als die meisten deutschen Angreifer. Das klingt auch durch, wenn Flick über Lukas Nmecha vom VfL Wolfsburg spricht: „Er hat ein anderes Spielerprofil als wir es sonst mit Karim Adeyemi und Timo Werner vorne haben“, sagt der Bundestrainer. „Es ist wichtig, dass wir Alternativen dabeihaben, die den Fußball auf eine andere Art interpretieren.“
Wenn es spielerisch mal nicht klappt, wenn die Brechstange ausgepackt werden muss, kann man einen wie Nmecha brauchen – oder wie Simon Terodde. Doch nicht nur wegen des Torjägers freut es Flick, dass Schalke zurück ist in der Bundesliga: „Es ist fantastisch, dass Schalke direkt wieder aufgestiegen ist“, sagt er. „Wenn man die Emotionen der Fans im Aufstiegsmoment gesehen hat, oder auch bei Eintracht Frankfurt am Mittwoch oder beim VfB Stuttgart – diese Emotionen machen doch den Fußball aus.